Mazes :: A Thousand Heys
Fat Cat/Rough Trade
Der poppige Drei-Minuten-Punk-Song in der genial-schlampigen Ausführung von Pavement, ein paar Erinnerungen an die Buzzcocks, respektive ein Gespür für große Hooklines
Wer die Musik dieser Band vor diesem Album irgendwo im Netz aufgabeln konnte (und dazu gab es reichlich Gelegenheit), durfte sich auf eine Sammlung kleinster Schredderpunk-Hymnen auf Lo-Fi-Niveau freuen. Nun haben die meisten neuen Mazes-Songs die klassische Zwei- oder Dreiminuten-Popmarke erreicht und machen noch mehr Freude. Mazes-Songs kleben nämlich wie heiße Marshmallows auf den Ohren. Die Aufnahmen für dieses Debütalbum sollen zehn Tage in Anspruch genommen haben, entstanden sind 13 Pop-Punk-Songs, die sich Lobhudeleien wie „stürmisch“ oder „jugendlich“ mit jedem Gitarrenriff verdienen. A Thousand Heys ist ein klassisches Nach-Vorne-Ding, so hätte die British Invasion geklungen, wäre sie damals vom Planeten Amerika aus gesteuert worden. Mazes beherrschen diese Rock-Schlamperei, die Stephen Malkmus in den ersten Pavement-Jahren zur Vollendung gebracht hat, setzen obendrauf gleich noch ein paar unverschämt eingängige Pop-Hooks und lassen einen Track dann doch noch einmal nach 30 Sekunden enden. Dazu rutschen Jack Cooper Zeilen raus, um die andere Bands bei der Songwriters Guild Of America betteln würden: „I get off trains and wave/ like the Beatles at JFK“, schnarrt er in „Surf & Turf / Maths Tag“, um sich fortan im schönsten Buzzcocks-Beat drehen zu dürfen. Und der unseres Wissens erste und ausdrücklich nach den Go-Betweens benannte Song grüßt Besitzer üppiger Eighties-Plattensammlungen mit dem Sound aus der Gitarrenblume. Wenn ich noch einmal jung bin, höre ich diese Musik.
Key Tracks: „Surf & Turf / Maths Tag“, „Cenetaph“, „Vampire Jive“
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