Memoryhouse :: The Slideshow Effect
Als man anfing, solche Musik Dream Pop zu nennen, hatte man dieses Album offenbar schon mit im Sinn.
„Memoryhouse is a dream pop group from Toronto, Ontario“, weiß Wikipedia und weiß damit erst einmal genug über dieses Dame/Bube-Duo. Glockenspiel und die Felle der Standtrommel betupfen die beiden nur statt darauf zu klopfen. Im Zaum bleiben auch all die Gitarren, selbst die, die verzerrt und etwas diffuser klingen, unter dem Bottleneck kurz aufheulen oder kleine Twee-Pop-Kreise drehen. Und Denise Nouvions Stimme könnte schließlich kaum besänftigender sein. Sie singt durchaus inbrünstig, aber bar jeder Exaltiertheit. Ihre Stimme ist klar wie die Luft, von der für sie immer genug zum tief Einatmen da sein möge. Selbst textlich bleibt alles im Kontext. Darüber, dass der Mond schon aufgegangen und es ist inzwischen wohl zu kalt zum Schwimmen ist, singt Denise. Zum Beispiel. Diese Musik ist schlicht beseelt von dem Gedanken, dass die Welt ein wunderbarer Ort sein kann. Dass sich in der Ausformulierung solch fundamentaler Weisheiten auch nach rund 25 Jahren – denn so alt ist das Genre Dreampop inzwischen – nicht so arg viel in Form oder Inhalt getan hat, ist keine große Klage wert. Nennen wir es Sonntagnachmittagsmusik von klassischem Format, was uns Memoryhouse auf ihrem Debüt anbieten. Dazu passt ja auch, dass eine der besonders erinnerungswürdigen Dream-Pop-Kapellen von damals The Sundays hieß. Ah, das wussten Sie noch? Dann könnte das hier was für Sie sein.
Key Tracks: „Heirloom“, „Pale Blue“, „Old Haunts“
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