Miaoux Miaoux
School Of Velocity
Chemikal Underground/Rough Trade
Ein Glasgower zeigt, wie das neue schottische Selbstbewusstsein auch auf den Elektro-Pop übergeht.
Wie auch seine Kollegen aus dem Süden Britanniens, William Doyle von East India Youth sowie der mittlerweile dort ansässige Dan Snaith, setzt der Glasgower Julian Corrie aka Miaoux Miaoux auf große Gefühle und sorgt für mehr Wärme in der elektronischen Musik. Er hatte nach Veröffentlichung seines Debüts Light Of The North mit der Kritik zu kämpfen, dass man den Quellen seiner Inspiration zu leicht auf die Spur komme. Der Vergleich mit Hot Chip war wegen der Ähnlichkeit mit der Stimme von Alexis Taylor allgegenwärtig, auch der Soul-Pop von Scritti Politti auf Cupid & Psyche 85 wurde zu Recht hervorgehoben.
Corrie hat es vernommen und untermauert nun seine Entschlossenheit, sich zu ändern. In „Launch Loop“ tut er es in Form einer Fanfare. Es folgt die eindringlichste Ansage des ganzen Albums. „No coins in the fountain, no fake emotional shit.“ Mit „It’s The Quick“ zieht es ihn zum Minimal-House und am Ende sehnt er sich in „Mostly Love, Now“ nach Zuneigung. Mit Nachdruck und einem bombastischen Break. Dem Ziel, auf eigenen Füßen zu stehen, ist Corrie ein großes Stück näher gekommen.