Michael Weins :: Lazyboy
Wie ein Berufsjugendlicher doch zum Superhelden wird.
Heiner ist 35, und so langsam kommt es ihm seltsam vor, dass er aus seiner Zeit als Rapper und DJ noch den Namen „Lazyboy“ trägt, sogar im Pass. Noch seltsamer findet er allerdings, dass er manchmal durch Türen tritt und ganz woanders wieder herauskommt, in Würzburg, im Zimmer einer Ex-Freundin, im Wald. Daraus hat der Hamburger Autor Michael Weins in seinem zweiten Roman eine Geschichte entwickelt, die als nett dahingeplauderte Pop-Erzählung beginnt, dann aber über eine Pforte ins Märchenhafte tritt. Produzenten-Kumpel Mirko möchte Lazyboys Teleportationsfähigkeit als Superheldenkraft vermarkten. Er hat jedoch ein Problem: „Ich kann die Fähigkeit nicht gezielt einsetzen, ich kann sie nicht kontrollieren.“ Mit Hilfe der 13-jährigen Daphne landet Lazyboy in einer abgeschiedenen Welt, in der er als Erlöser erwartet wird. Eine ungewohnte Rolle für einen, dem alle vorwerfen, nicht erwachsen werden zu wollen. „Lazyboy“ ist ein fantastischer Roman in einem sehr realitätsnahen Setting, mit einem schönen, fast zu runden Ende.
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