MØ
Motordrome
RCA (VÖ: 28.1.)
Der Pop der Dänin ist lange nicht so gefährlich wie die titelgebende Jahrmarktsattraktion.
MØ hat auf ihrem neuen Album eigentlich für alle etwas im Angebot: Wem Adele zu kitschig oder zu krass ist, könnte die Piano-Ballade „Goosebumps“ zusagen, Songs wie „Youth Is Lost“ oder „New Moon“ wären etwas für FKA-Twigs-Fans, und das abschließende „Punches“ bietet mit seinen Kammerpop-,Electronica- und Americana-Anleihen so viel Anknüpfungspunkte, dass es sehr vielen Hörer*innen Freude bereiten könnte.
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Auf ihrem dritten vollen Album ist die Dänin zum einen wegen des meist dicken Dancefloorsounds mehrheitsfähig, zum anderen singt sie über Dinge, die jede*n betreffen: Angst und Zweifel, Liebe und Nähe, Mut und Selbstermächtigung. Eine Krise mit Panikattacken, die MØ (bürgerlich Marie Ørsted) vor zwei Jahren hatte, führte schließlich auch zum Albumtitel: MOTORDROME referiert auf Stunt-Motorradfahrer, die auf der Kirmes an Steilwänden im Kreis fahren. So wagemutig, das muss man auch sagen, klingt das Album nicht. Eher verlässt sich MØ darauf, was sie kann: Hittaugliche, perfekt produzierte Songs abzuliefern.