Multiples (Speedy J & Surgeon)
TWO HOURS OR SOMETHING
Stoor (VÖ: 17.5.)
Was ist Techno? Zwei Legenden tun sich zusammen und geben eine Antwort im engeren Wortsinn – abseits des Dancefloors.
Speedy J und Surgeon haben Techno seit den 90er-Jahren entscheidend geprägt – der eine von Holland, der andere von England aus. Dabei darf man nicht vergessen, dass Techno keineswegs nur aus geraden Kickdrums und schwer funktionalem Tanzgeballer besteht, sondern, seinem Wortsinn entsprechend, technologische Maschinenmusik ist. Für TWO HOURS OR SOMETHING haben sich die beiden Legenden zusammengetan und eher der zweiten Variante gewidmet.
Bis auf Tracks wie das ungemein wuchtige, mitreißende „Spirit“, das sich über elf Minuten hinweg mit zunehmender Dauer fast selbst auffrisst, dominieren ungerade Rhythmen. Abseits des Dancefloors, außerhalb des Clubs. „The Dog’s Name“ erzeugt mit seinen vergänglichen Synths ein seltsames Geschwindigkeitsgefühl und emotionalisiert, obwohl wie der Rest des Albums als Jam entstanden. Der Track mit dem traumhaften Namen „Ratterdam“ transportiert die Essenz der LP am besten: Maximale Kratzbürstigkeit bei minimaler Planung – Spontaneität als Hauptzutat für Techno.
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