Mykki Blanco
Broken Hearts And Beauty Sleep
Transgressive (VÖ: 18.6.)
Die US-Dichterin und Aktivistin definiert ihren zwischen Rap und Pop breit gefächerten Ansatz noch einmal weiter aus.
Mit handelsüblichem HipHop hat Mykki Blancos BROKEN HEARTS AND BEAUTY SLEEP relativ wenig zu tun. Ein nennenswerter Teil der Tracks des neuen Minialbums der amerikanischen Rapperin, Dichterin und Aktivistin marschiert mit geradem Beat nach vorne und klingt deshalb eher nach ambitioniertem Pop, beispielsweise das wunderbar instrumentierte „It’s Not My Choice“ mit Singer/Songwriter Blood Orange.
AmazonÄhnlich conscious geht es auf dem opulenten Opener „Trust A Little Bit“ zu. Platz für Aggressionen gibt es dennoch, wie der eineinhalbminütige Rant „F*ck Your Choices“ beweist, der sich zunächst am Gegenüber abarbeitet und dann in Kanye-esker, irrationaler Verstimmtheit endet. Anschließend trappt mit „Love Me“ featuring Jamila Woods und Jay Cue, Blancos Bruder, das Kernstück das Albums durch die Manege.
Darauf vermengen sich, fein arrangiert vom amerikanischen DJ und Producer FaltyDL, HipHop und Techno, während die Protagonist*innen ihre Parts ebenso facettenreich beisteuern. Die Bass-getriebene Tango-Nummer „Want From Me“ mit Bruno Ribeiro danach, die urplötzlich doch in Trap-Gefilde umschlägt, definiert Mykki Blancos stilistisch breit gefächerten Ansatz weiter aus.