Nataly Dawn
How I Knew Her
Nonesuch/Warner Music 22.2.
Die Sängerin des amerikanischen Duos Pomplamoose versucht es mit handgemachtem Folk-Jazz-Pop im Alleingang.
Pomplamoose – wer ist das denn? Fragt man sich bei uns. In den USA dagegen hat sich das kalifornische Duo längst einen größeren Freundeskreis erspielt, vor allem durch ihre Videos, die auf dem bandeigenen YouTube-Kanal zu sehen sind. Als Nataly Dawn ihre Fans darum bat, sich an den Kosten dieses Solo-Albums zu beteiligen, kamen am Ende 100 000 Dollar zusammen. Davon konnte sie sich eine Band mit erfahrenen Studiomusikern leisten. Durch deren Mithilfe klingt ihr Folk-Jazz-Kammerpop nun voller, aber keineswegs zu üppig. Einen Grund, sich mit allen Mitteln aufzudrängen, sieht sie nicht. Das ist nicht nur von Vorteil, der Beginn des Albums fällt etwas zu solide aus. Doch je länger How I Knew Her läuft, desto besser wird es. „Please Don’t Scream“ ist genau das, was man bei so einem Titel erwarten darf: Ein swingender Country-Track, in dem Dawn charmant darum bittet, dass die angesprochene Person doch bitte nicht so heftigen Gebrauch von der Stimme machen möge. „Still A Believer“ und „Even Steven“ sind zwei Stücke, in denen altmodisches Pop-Potenzial steckt. Ein kleines Jazz-Orchester und ein fixer Rockabilly-Rhythmus sorgen für Schwung. How I Knew Her ist die ideale Anschaffung für Fans von Regina Spektor, die sich die Songs ihrer Lieblingssängerin auch ohne Piano vorstellen können.