Neneh Cherry &The Thing
The Cherry Thing Remixes
Smalltown Supersound/Indigo
Remix: Four Tet, Jim O’Rourke, Merzbow, Lindstrøm & Prins Thomas u. a. legen Hand ans Gemeinschaftsalbum des Freejazz-Trios mit Neneh Cherry.
Wir erinnern uns: Im Juni wurde The Cherry Thing veröffentlicht, das gemeinsame Album des skandinavischen Power-Freejazz-Trios um Mats Gustafsson, The Thing, mit der fast vergessenen HipPop-Sängerin Neneh Cherry. Es war gleichermaßen Hommage an den „ melodischen“ Freejazz der AACM-Schule wie Denkmal für die Großen der Musikgeschichte: Cherry & The Thing coverten Songs von Suicide, MF Doom, Martina Topley-Bird, The Stooges, Freejazz-Erfinder Ornette Coleman und dessen langjährigem Sideman Don Cherry – Nenehs Stiefvater.
Ob man von diesem großen übersehenen Album unbedingt eine Remixversion braucht, ist – wie immer in solchen Fällen – nicht abschließend zu klären. Aber wie so oft verstecken sich in der Fülle der Remixe ein paar Perlen, zum Beispiel der von Kieran Hebden aka Four Tet vom bluesigen „Dream Baby Dream“ von Suicide. Four Tet hat die Melodie neu und klingeling-glöckchenhaft eingespielt und einen straighten, offensichtlich handgespielten Beat hinzugefügt, der hübsch mit Cherrys wie beiläufig eingeflechtetem Gesang kontrastiert.
MF Dooms „Accordion“ baut sich im Remix von Multitalent Jim O’Rourke im Lauf von sechs Minuten zu einem verstörenden Noise-Ungetüm auf, das die federnden, synkopierten Rhythmen des Originals links liegen lässt. Mats Gustafssons Freejazz-Worldmusik-Hybride „Sudden Moments“ wird in der Umarbeitung des japanischen Noise-Terroristen Merzbow nur im Mittelteil zur anstrengenden Kakofonie. Wie gesagt, vielleicht braucht man dieses Album gar nicht, es genügt unter Umständen die 12-Inch mit dem Four-Tet-Remix.