Nilüfer Yanya

Painless

Ato/PIAS/Rough Trade (VÖ: 4.3.)

Risse und Unordnung: Das Indietronica-Talent überhebt sich.

Spricht man mit Künstler*innen übers Sequencing ihrer Alben, wird die Qual der Wahl deutlich: Womit anfangen, womit aufhören – und wie das Mittendrin ordnen? Schwierige Entscheidungen, zumal in einer Zeit, in der das Tonträgerformat keine Rolle mehr spielt, es aber Agenturen gibt, die Streaming-Optimierungskonzepte erstellen.

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PAINLESS, das zweite Album der Songwriterin und Gitarristin Nilüfer Yanya, hat ein ungewöhnliches, vielleicht sogar unglückliches Sequencing. Der Startsong „The Dealer“ bietet ungehobelte Big-Beats und sperrige Melodien, das folgende „L_R“ klingt wie eine verwaschene 80ies-Art-Pop-Ballade. St. Vincent bietet auf ihren Platten ein ähnliches Sound-Tableau, arrangiert ihre Lieder aber abenteuerlicher und reicher als die Britin.

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An dritter Stelle steht dann das Stück „Shameless“, und beim grandiosen Pop-Refrain löst sich erstmalig der Knoten: Diese Musik muss nachts im Radio laufen, wenn das Taxi über Brücken und menschenleere Straßen schwebt. Auf diese elegante Erfüllung lässt die Künstlerin jedoch das stolpernde „Stabilise“ folgen, bevor „Chase Me“ kaputte Beats und Neo-Soul kombiniert. Immer wieder erholt sich die Platte von solchen Rissen, zum Beispiel beim reduzierten 90ies-Gitarrensong „Company“. Richtig zur Ruhe kommt PAINLESS aber nicht.

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