Nine Inch Nails :: Pretty Hate Machine
Ein sozialer Aufstieg mit Folgen: Industrial Rock auf die Spitze getrieben.
Es war eine amerikanische Traumkarriere par excellence: Noch Ende der Achtzigerjahre war Trent Reznor nur als Hobbymusiker in Erscheinung getreten. Als Hausmeister und Putzmann in den Right Track Studios in Cleveland, Ohio, nutzte Reznor mietfreie Studiozeit, um ein Demo mit seiner Musik zu produzieren. Das Ergebnis konnte sich hören lassen: Sein 1989 ausgerechnet beim auf Novelty Songs und Werbe-Jingles spezialisierten Label TVT Records publiziertes und komplett im Alleingang eingespieltes Debütalbum Pretty Hate Machine geriet als konsequente Fortsetzung des musikalischen Konzepts von Industrial-Pionieren wie Ministry und Severed Heads. Den perfekten Klanganstrich verpassten in diversen Studios zwischen London, Boston und New York Produzentenkoryphäen wie Flood, Keith LeBlanc, Adrian Sherwood und John Fryer. Während in den USA vor allem die auf MTV rotierenden Video-Clips der Singles „Sin“, „Down In It“ und „Head Like A Hole“ am Durchbruch Reznors Anteil hatten, funktionierte Pretty Hate Machine in Europa vor allem per Mundpropaganda. Ein kleiner, längst in die Insolvenz gewanderter Frankfurter Plattenvertrieb namens AMV zeigte sich seinerzeit überzeugt von Wunderkind Reznors Produkt. Pretty Hate Machine ist der faszinierende Prolog eines Gesamtwerks, der erst im Zwischenspiel Broken und dann im Meilenstein The Downyard Spiral mündete, aber auch Spätfolgen hat: Bei den Golden Globes 2011 gewann der umtriebige Reznor im Gespann mit Atticus Ross die Trophäe für den Soundtrack zu David Finchers Kinorenner „The Social Network“.
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