Nubya Garcia
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Concord/Universal (VÖ: 21.8.)
Die Saxofon-Queen aus London zieht bis in die Echoräume des Dub und verarbeitet Herkunft und Jazz-Kontinuität.
Die Tenor-Saxofonistin Nubya Garcia nimmt so etwas wie den Platz einer Königin im Londoner New-Jazz-Zirkel ein, ihre kompromisslosen Klangreihen drückten den Aufnahmen von Nérija, Theon Cross, Moses Boyd oder auch den Sons Of Kemet vielfarbige Stempel auf. Auf zwei EPs unter ihrem eigenen Namen entwickelte sie in bandähnlichen Zusammenhängen Formen für spirituelle Erkundungen in der Instrumentalmusik.
AmazonDass dieses Fulltime-Album nun ein Werk der Zusammenarbeiten geworden ist, versteht sich von selbst – Joe Armon Jones (Ezra Collective, Keyboards), Daniel Casimir (Bass) und Sam Jones (Drums) bilden das Rückgrat, das den Saxofonfahrten auch in Schräglagen reichlich Halt und Orientierung bietet. Wie weit diese Zusammenarbeiten aber über das Kerngebiet des Jazz reichen, bis in Reggae und Cumbia, Broken Beats und Dubstep, wird selbst Garcia-Fans überraschen. SOURCE durchmisst ein komplettes Universum der Einflüsse, das von London über Kingston bis nach Bogota (Kolumbien) reicht. Im zwölfminütigen Titelstück treffen sich die guten Geister des Jazz zu einer Feier der Schönheit.
Und wenn die Gospelsängerinnen ihre Stimmen erheben und Garcia die Stöße auf ihrem Instrument intensiviert zu einer Hymne auf die Selbstermächtigung. Das Stück ist Quelle dieser musikalischen Reise, Garcia zitiert Herkunft und die Kontinuität der Traditionen auf frisch entdeckte Spielfelder, wo es funkt und knirschen kann. Come together and learn – eine planetarische Werbung für Jazz.