Perfect Darkness :: Ninja Tune/Rough Trade
Das Folk-Revival übt weiter Einfluss auf den Indie-Rock aus. Zwei Fallbeispiele.
Von einer Band, die sich nach dem Nahen Osten benennt, darf man einen Ausflug in weltmusikalische Gefilde erwarten. Oder zumindest irgendeinen Bezug zu diesem ewigen Krisengebiet. Aber nichts da, The Middle East kommen aus Townsville im Nordosten Australiens und bekennen sich eindeutig zu ihrer Heimat. Sie intonieren einen Song über die ehemalige Goldgräberstadt Mount Morgan und versetzen diesen mit der gespenstischen Atmosphäre in Western-Film-Soundtracks. Angloamerikanischer Folk ist allgegenwärtig, aber es fallen auch Parallelen zum ersten Album von The Sleepy Jackson auf, bekanntlich auch Australier. Ständig schwankt es zwischen Beschaulichkeit und popähnlicher Euphorie. Als Zugabe gibt es ein zehnminütiges Epos zu bestaunen. The Middle East wagen was und machen einen gewinnenden Eindruck.
Eine hohe Meinung hatte man bisher auch von Fin Greenall alias Fink. Doch erneut verlässt sich der Engländer nur auf seine Akustikgitarre und die zwischen Soul und Blues changierende Stimme. Greenall ist überzeugter Minimalist, er nimmt nur Veränderungen im Detail vor. Auf dem letzten Album hatte er mit Dub-Elementen gearbeitet, dieses Mal rocken zwei bis drei Stücke etwas. Doch am Ende hat man trotzdem das Gefühl, dass der Song immer derselbe bleibt. Das ist etwas dünn, zumal es sich hier schon um den vierten Longplayer von Fink handelt.
Key Tracks: „Jesus Came To My Birthday Party“ (The Middle East), „Yesterday Was Hard On All Of Us“ (Fink)
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