Planningtorock

Gay Dreams Do Come True

Human Level/Pias Cooperative (VÖ: 29.10.)

Fast wie Hot Chip, bloß noch queerer: Vocal-House für jede Indietronic-CSD-Party.

Auch Queers haben das Recht, mal happy zu sein und einfach nur abzuhotten. Das hat ja sogar Kummerballadenboy Perfume Genius gemerkt, der 2020 auf SET MY HEART ON FIRE, IMMEDIATELY erstmals einen richtigen Tanzbodenkracher draufhatte mit dem Track „On The Floor“. Und auch Rufus Wainright, eher bekannt durch Piano und Orchesterpomp, machte kürzlich eine EP mit House-Musik.

Hot Chip katapultieren Django Djangos „Glowing In The Dark“ in neue Sphären

Jam Rahuoja Rostron alias Planningtorock nun war der elektronischen Musik freilich schon immer sehr viel mehr zugetan, aber oft eher in sperrigeren Trauma-Electronica-Gefilden. So straight (wenn man das in diesem queeren Kontext überhaupt sagen kann) auf die 12 ging’s bei Planningtorock wohl noch nie zu. Der Titeltrack der drei Tracks schlanken EP GAY DREAMS DO COME TRUE ist gewissermaßen die sehnsuchtsvoll-euphorische Gay-Dance-Hymne, die Hot Chip nie gemacht haben. Warum eigentlich nicht? Sogar Planningtorocks Falsett-Vibrato klingt ein wenig nach Alexis Taylor.

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In „Girl You Got My Heart“ macht die hyperaktive High-NRG-Bassline Spaß, und die Streicher wirken wie eine kleine Liebeserklärung an Donna Summer und Moroders Italo-Disco. Jedenfalls nicht ans technoide Berlin, aus dem sich Planningtorock inzwischen auch der Liebe wegen gen Estland verabschiedet hat. Das kuschelige Midtempo-Finale der EP kommt dann so unverhofft schnell, dass man die EP easy paar Mal auf Rotation hört, am besten so lang, bis alle gay dreams wahrwerden.

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