Polly Scattergood
Arrows
Mute/Good To Go
Die englische Elektro-Popperin vereint Ambition und Anspruch.
Die Karriere dieser Künstlerin ist zäh in Gang gekommen. Ihr erstes Album wurde hierzulande nicht veröffentlicht. ARROWS dagegen schon, aber erst nach mehreren Verschiebungen des Veröffentlichungstermins. Warum man bei diesem Essex-Girl zögert, ist zu einem gewissen Grad verständlich. Sie gehört zu den Brit-School-Absolventinnen und soll während des Studiums Hunderte von Songs geschrieben haben. Die erste Musikerin mit so einer Geschichte ist sie nicht, und generell startet heute nicht jede talentierte Newcomerin durch, wie man an Clare Maguire und Kyla La Grange gesehen hat. Aber Polly Scattergood ist eine Gute. Sie will nicht mit den schrillen Babes und Divas mithalten, sondern verlässt sich auf ihren mädchenhaften Charme. Im Vergleich zum Debüt ist zudem ein Entwicklungssprung zu erkennen, an dem Produzent Ken Thomas nicht ganz unbeteiligt sein dürfte. Sein Hang zu üppiger elektronischer Kolorierung (siehe seine Arbeit mit M83) schlägt vor allem in „Falling“ zu Buche. Die Persönlichkeit der Sängerin leidet nicht darunter. Sie spinnt ungestört herum. Am besten kommt Polly in Balladen zur Geltung.