Ricardo Villalobos / Max Loderbauer :: Re: ECM
ECM/Universal
Electronica-Remixe durch das Programm des renommierten Jazz- und Klassik-Labels ECM
Man muss nicht lange suchen, um eine Verbindung herstellen zu können zwischen dem renommierten Münchener Jazz- und Klassik-Label ECM und den elektronischen Musikern Ricardo Villalobos (der zeitgenössische DJ) und Max Loderbauer (u.a. Moritz von Oswald Trio). Beide Parteien stehen in ihren Bereichen für eine Musik, die dem Mittelfeld weit vorauseilt. Für beide spielt Soundästhetik und der Raum zwischen den Tönen (ECM-Motto: „The Most Beautiful Sound Next To Silence“) eine wichtige Rolle – in anderen Worten „minimal“ gibt’s nicht nur im Techno. Bei den „Remixen“, die Villalobos und Loderbauer aus dem Katalog des Münchener Labels herstellten, erweist sich ein vermeintliches Manko als Vorteil. Weil die Remixer nicht – wie sonst üblich – Zugriff auf die Einzelspuren der Originalaufnahmen hatten, mussten sie Aufnahmen auswählen, bei denen die zu extrahierenden Passagen/Instrumente/Klänge allein für sich standen. Die Schönheit der Stille musste also nicht erst isoliert werden, sie war schon da. Die zu Loops verarbeiteten Sequenzen aus Stücken von u.a. John Abercrombie, Louis Sclavis, Paul Motian und Arvo Pärt interagieren mit den elektronisch generierten Sounds. In „Recat“, das auf einem Stück des norwegischen Jazz-Pianisten Christian Wallumrød basiert, verschwimmen die Grenzen zwischen Quellmaterial, dem impressionistischen Klavierspiel, und den abstrakten Minimal-Groove-Konstrukten von Villalobos. Gleiches gilt für „Resvete“ des russischen Komponisten Alexander Knaifel, wo Gesang und Electronics eine organische Einheit werden. Oder so: Jeder einzelne dieser Tracks funktioniert in einem Villalobos-DJ-Set, ohne dass der Clubgänger ihn als Fremdkörper wahrnehmen würde. Auf der anderen Seite müssten auch fortschrittswillige ECM-Hörer Gefallen finden an diesen Re-Interpretationen.
Key Tracks: „Recat“, „Resvete“,
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