Rise Up! :: Fire Records/Cargo
Pop, Prog, Glam, Conn. Ein Ex-Punk aus Chicago erfindet das apokalyptische Gesamtkunstwerk für nervöse Amerikaner.
„Things are good in Babylon, yeah the rich still get it on/But now they’ve got to build up a fence to protect their decadence/And every year they build a little higher, an extra tile in the wire/But I can’t help you baby when the empire falls.“ Es ist eine Sehnsuchtsmelodie, von einer Violine begleitet, die die Stimme des Sängers gar zu schmachten wagt. Und könnte man nicht so gut verstehen, was dieser Junge aus Chicago singt, würde man auf ein Liebeslied oder ein Liebesleidenslied tippen. Bei Bobby Conn aber, dem Ex-Punk und Funk-Frankenstein mit kabarettistischen Ambitionen, war von Anfang an alles anders. Mit Rise Up!, seiner zweiten Veröffentlichung aus dem Jahr 1998, avancierte Conn zum Gesamtkunstwerker in den Disziplinen Pop, Prog, Glam, der bei bester Laune auch immer wieder den Weltuntergangspropheten für nervöse Amerikaner gab. Oder für ein irritiertes Indierockpublikum, das erst Jahre später seinen barocken Kompositionen auf den Leim ging. Aber hier ist schon alles enthalten: die pathetischen Refrains, das so nahe am Original Prince gebaute Falsettieren, das Operettenhafte und Kunsthandwerkliche, all das, was die Konkurrenz mit der Kneifzange nicht anpackte. Conn hatte für seine Veröffentlichungen kein kleineres Ziel formuliert, als einen kompletten Katalog westlicher Popmusik zu erstellen. Das erklärt vielleicht auch, warum der Mann abwechselnd den Eindruck vermittelt, als würde ein hochgepitchter Elton John „Crocodile Rock“ in der Badewanne singen und Jon Spencer einen Blues bei lebendigem Leibe foltern („California [Demo
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