Rolf Blumig

Rolfie lebt

Staatsakt/Bertus (VÖ: 25.2.)

Florian Silbereisen, Thomas Gottschalk und das ganze Grauen − alles drin in diesem angemessen irren Bipolar-Pop.

Die Biene Maja als schmierig-schwitziger Funk-Song? Ein morbider Seemanns-Schlager auf „Blumen“, die gerne beim Morden zusehen, und ist das Florian Silbereisen, der durch die Szenerie taumelt? Eine Hymne auf die vielleicht nicht ewig, aber mindestens 1000 Jahre währende Unterhaltungs-Diktatur von Thomas Gottschalk, durch die zum guten Schluss ein tollwütiges Saxofon fährt?

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Rolf Blumig erklärt sich nicht, und das ist wohl auch besser so. Der Leipziger Musiker hält sich bedeckt, aber packt dafür noch die abgefahrenste Albtraumfantasie, die selbst Kafka zu krank oder doch zumindest zu wirr gewesen wäre, in seine Songs. Diese Achterbahnfahrt durch ein irres Gemüt wird folgerichtig umgesetzt mit ständig wechselnden Stilen von seltsam hüftsteifer Psychedelia, irgendwie dann doch nicht tanzbarer Disco, hingeschusselten Sommerhits, anbiedernder Eingängigkeit und gemeingefährlichen Lärmausbrüchen.

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Klingt anstrengend? Ist anstrengend. Aber schon halt auch leider geil, wenn Blumig sie besingt, die gar nicht unmögliche, sondern dann doch ziemlich dreckige Liebe in der Kleingartensiedlung. Oder geht’s um die Nachkriegszeit? Oder um was ganz anderes? Drauf gepfiffen!

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