Rolling Stones :: Sticky Fingers; Goats Head Soup; It’s Only Rock’n’Roll

Auftakt zu einer Remaster-Sene mit sämtlichen Studio-Alben der „greatest rock ’n‘ roll band in the world“ seit 1971.

Neu remastert und glücklicherweise ohne Bonus-Schnickschnack werden bis zum Sommer in drei Vierer-Tranchen sämtliche Studio-Longplayer, die Mick Jagger, Keith Richards und Co. seit 1971 eingespielt haben, wiederveröffentlicht. Was den Re-Release des epochalen Doppelalbums E.XII.E 0N MAIN STREET angeht, müssen sich die Fans noch etwas länger gedulden. Neben BEGGARS BANQUKT, LET IT BLEED und EXII.E (IN MAIN STREET zählt jenes Werk, mit dem die Stones die Siebziger einläuteten, zu ihren unvergänglichen Meisterwerken: STICKY FINGERS 6 ist ein schwarz schimmernder Monolith von einem Album. Andy Warhols ikonografisches Cover. Zehn vor Leidenschaft, Wahnsinn und innerem Feuer lodernde Songs, u.a. „Brown Sugar“, „Wild Horses“, „Dead Flowers“, „Moonhght Mile“, „Sister Morphine“. Und die Band agiert – nun ja – wie im Rausch. Nach STICKY FINGERS und EXII.E hätte es jede Platte schwer gehabt. Doch was an Häme über GOATS HEAD SOI’P (1973) 4,5 ausgeschüttet wurde, verwundert doch: Die Tunes, die Balladen zumal („Winter“, „Angie“), sind wohlgeraten, „Starfucker“ rockt furios, „100 Hundred Years Ago“, „Silver Train“ und „Hide Your Love“ hätten auf den Vorgängeralben ebenfalls eine gute Figur gemacht. Dagegen enthält 1TS ONLY ROCK’N’ROLL 4 tatsächlich allerlei Durchschnittliches, aber eben auch: das wundervollste Gitarrensolo der Rolling-Stones-Historie (Mick Taylor in „Time Waits For No One“), knackigen Funk („Fingerprint File“), ein polterndes Temptations-Cover („Ain’t Too Proud To Beg“) und mit dem Titeltrack einen künftigen Live-Klassiker. Bei BLACK AND BLUE 4 ist erstmals Ronnie Wood mit von der Partie, das Faible der Band für Rcggae, Funk, Soul etc. unüberhörbar, und mit „Hand Ot Fate“ sowie „Memory Motel“ gibt’s überdies zwei der tollsten Jagger/Richards-Tunes ever.