Roots Manuva :: 4everevolution
Big Dada/Rough Trade
Der britische Rap-Vorsprecher etwas arg ernst und verkrampft
Man könnte fast meinen, er hätte etwas geahnt. In „Skid Valley“ spricht er von einer kranken Nation, von insane Britain, von geplatzten Träumen und vom schleichenden Niedergang. Treffender kann man nicht analysieren, was in einigen Gegenden seiner Heimat vor sich geht und unlängst zu gewaltsamen Auswüchsen geführt hat. Roots kann so etwas. Er ist reif genug und trotz seiner Erfolge immer ein Untergrundkämpfer geblieben. Ein, zwei weitere Titel gehen in eine ähnliche Richtung, aber irgendetwas hat ihn zurückgehalten, den sozialkritischen Ansatz weiter zu verfolgen. Er will es lieber allen recht machen. Den Party-Jam „Watch Me Dance“ hört man in anderer Version schon bei Toddla T, „Beyond This World“ kommt durch ein Cameo-Sample in Gang und in „The Path“ taucht eine new-wavige Frauenstimme auf. Über den Vortrag von Roots, seine Wortwahl und seinen Flow, muss man nicht lange reden, keiner in Britannien redet so großartig wie er. Aber es gibt dieses Mal auch einige Schwachpunkte zu vermelden. Besonders bei „Takes Time To“ und „In The Throes Of It“ sackt das Album ab, wird es zu introvertiert, ernst und zäh. Da muss man aufpassen, dass man nicht die Geduld verliert. So etwas passierte auf dem lebendigeren, zwischen Dancehall und Dubstep rochierenden Vorgänger Slime & Reason nicht. Die Revolution muss warten.
Key Tracks: „Skid Valley“, „Watch Me Dance“, „Banana Skank“
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