Roy Ayers, Adrian Younge And Ali Shaheed Muhammad
Roy Ayers JID 002
Jazz Is Dead/Groove Attack (VÖ: 19.6.)
Mit Hilfe des Nachwuchses erklimmt die Soul-Jazz-Legende wieder die alten Höhen.
Kaum jemand mag so oft in HipHop-Tracks gesamplet worden sein wie Roy Ayers, der bald 80-Jährige gilt als Pate des aktuell grassierenden Neo-Soul, aber seine Zusammenarbeit mit Adrian Younge und Ali Shaheed Muhammad führt uns zurück zu Ayers’ größten Tagen in den 70er-Jahren und damit in die bis heute golden schillernde Ära des Soul.
AmazonROY AYERS JID 002 trägt vor allem die Handschrift von DJ Ali Shaheed Muhammad (Ex-A-Tribe-Called-Quest) und Adrian Younge, aber sie verneigen sich nicht nur vor der Legende, sondern verfrachten Ayers, der seit 14 Jahren kein neues Album mehr herausgebracht hat, in seine Komfortzone.
Die Rhythmik der acht Stücke, die die drei zusammen komponiert haben, ist so komplex wie butterweich, während die Stimmen der Gastvokalistinnen und Gastvokalisten auf einem flauschigen Teppich aus hin und her flirrenden Melodien, hingetupften Soli und futuristischen Sounds in eine andere Dimension davonfliegen. Das Vibraphon des Meisters und vor allem seine Stimme, die über die Jahre natürlich an Spannbreite eingebüßt hat, müssen da nur noch das Nötigste tun. Trotzdem war Roy Ayers schon lange nicht mehr so nah dran an seiner eigenen Größe.