Run The Jewels
Run The Jewels
Big Dada/Ninja Tune/Rough Trade
Doppelt hält besser: El-P und Killer Mike schmieden jetzt gemeinsam HipHop-Reime.
Es ist eine Zusammenarbeit, über die man unglaublich froh sein darf. El-P hat sich in der Vergangenheit als Mitglied von Company Flow, mit Veröffentlichungen unter seinem eigenen Namen und als Gründer von Def Jux Records einen exzellenten Ruf in der HipHop-Szene erarbeitet. Killer Mike stammt aus dem Outkast-Umfeld und hat im Jahr 2012 mit seinem sechsten Album R.A.P. MUSIC seine Fähigkeiten einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Auch gemeinsam werden El-P und Killer Mike ihrem guten Ruf voll gerecht. Album-Kooperationen im HipHop weiten sich ja gerne mal zu einem pompösen Akt aus, das hat man bei der Zusammenarbeit von Jay Z und Kanye West gesehen. El-P und Mike sorgen allerdings in ihrem Fall dafür, dass alles bodenständig bleibt. Sie haben Gras gefressen und beißen die Zähne zusammen.
„Man, print this shit: I’m a misfit, got a style from the guts of the most irrational beast in the district“, teilen sie in „Sea Legs“ allen Zweiflern mit. Im Vorfeld der Albumveröffentlichung hatten sie ja angedeutet, dass es sich bei dem Debütalbum von Run The Jewels um ein Projekt handelt, bei dem sich die beiden Rapper mal etwas abkühlen können.
Da haben sie sich wohl einen Scherz erlaubt. Easy Listening? Selten so gelacht! Sie sind mit Feuereifer und massig Energie bei der Sache, reden sich inspiriert in Rage und stecken damit sogar ihre Gerätschaften an, wie die hektisch stotternde Workstation in „Get It“ zeigt. Hier geht es nicht um Pop-Crossover, ein Ventil für den Ego-Überschuss oder irgendwelche Gimmicks. Hier wird Tacheles geredet. Run The Jewels sind der real deal.