San Cisco
San Cisco
RCA/Sony Music
Das australische Quartett zieht auf seinem Debütalbum geschickt die Quersumme aus dem Best-of des aktuellen Indie-Pop.
New York, Major-Label-Hauptquartier, 27. Stockwerk, Räume des für innovative Experimente zuständigen Sublabels, Besprechungszimmer 12B. Artist & Repertoire Manager Nummer 1: „Wir brauchen noch so eine Indie-Pop-Band im Programm, die verkaufen sich momentan einfach sehr gut.“ Chef-A&R: „Gute Idee.“ A&R Nummer 2: „Aber wären die dann noch eine Indie-Band, wenn wir als Major-Label sie herausbringen würden?“ A&R Nummer 1 und Chef-A&R [bedröppeltes Schweigen]. Chef-A&R: „Ach, das ist doch auch vollkommen egal.“ A&R Nummer 1: „Genau. Es ist egal. Wir brauchen was mit flotten afrikanischen Gitarren wie Vampire Weekend und so hippieesken Melodien wie bei MGMT, dann müssen diese schicken Vintage-Keyboardsounds dabei sein, Spitze wären auch ein paar elektronische Beats, das macht sich heutzutage ja immer gut, ein paar schräge Texte über Stalker und Fred Astaire, und unbedingt nötig ist Handclapping. Ganz viel Handclapping“. A&R Nummer 2: „Meinen Sie so wie bei Clap Your Hands Say Yeah?“ A&R Nummer 1 und Chef-A&R [irritiertes Schweigen]. Chef-A&R: „Zurück zum Text.“ A&R Nummer 1: „Ja, ich fasse noch einmal zusammen: Wir brauchen so etwas wie die Quersumme aus den momentan auch im Mainstream sehr erfolgreichen Indie-Pop-Bands, eine Best-of-Bands-Band, wenn man so will.“ A&R Nummer 2: „So eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner, meinen Sie?“ A&R Nummer 1 und Chef-A&R [betretenes Schweigen]. Chef-A&R: „Also gut, nächste Woche treffen wir uns wieder, gleiche Zeit in diesem Zimmer, dann mit ersten, konkreten Vorschlägen. Ach ja, und Nummer 2, Sie kommen bitte gleich mal in mein Büro, ja?“