Savaging Spires :: Savaging Spires
Fire Records/Cargo
Psychedelic Folk: Grandioses Debütalbum eines mysteriösen Duos aus London
Der Grund, weshalb der „Freak Folk“ über die Jahrzehnte hinweg eine Ausnahmeerscheinung war und auch immer bleiben wird, liegt höchstwahrscheinlich an den allgemeinen Ansprüchen an eine Musik, die irgendwie akustisch und folkig ist. Sie soll zwischen Introspektion und Jammerlappigkeit die Befindlichkeiten ihrer Hörer widerspiegeln und trotzdem gleichzeitig in ihrer Niedlichkeit das positive Signal aussenden, die Welt könne ja dann doch so schlecht nicht sein. Von John Fahey in den späten Fünfziger Jahren, über Vashti Bunyan bis hin zu Devendra Banhart in der jüngeren Vergangenheit haben MusikerInnen aber immer wieder versucht, das Spektrum des akustischen Folk mit den Mitteln von Avantgarde, Psychedelia und ihrer individuellen Verrücktheit zu erweitern. Nachdem der Mini-Weird-Folk-Hype der frühen bis mittleren Nuller Jahre verraucht ist, ist die Zeit gekommen für Savaging Spires. Es handelt sich dabei um ein Duo aus London – viel mehr ist nicht bekannt über die Band, die hiermit ihr Debütalbum veröffentlicht. Es klingen Glöckchen, Flöten, Cello, Piano, (Slide-)Gitarre, dezentes Feedback und Gesang aus dem Märchenwald deiner Imagination, wo die Pilze über psychoaktive Eigenschaften verfügen. Die Musik ist immer ein bisschen daneben, wird psychedelisch verschleppt, oft an die Grenze zur Atonalität. Verrückt ist nicht nur die Musik selber, sondern auch die Tatsache, dass sie manchmal von ihrer sonischen Wirkung („Trust“) gar nicht so weit weg ist von dem, was heute Post-Dubstep genannt wird.
Key Tracks: „Bending The Rules Of Time“, „Trust“, „Cemetery Lounge“, „Blackbird“
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