Scooter
OPEN YOUR MIND AND YOUR TROUSERS
Sheffield Tunes/Universal (VÖ: 22.3.)
Vom Opi für den Kindergarten: Techno, der sich nicht in künstlerischen Ansätzen verzettelt.
30 Jahre Scooter. Sie – und wir mit ihnen – haben lange durchgehalten. Auf ihrem neuen Album beschwö ren die Mannen um den gebürtigen Ostfriesen H.P. Baxxter (bürgerlich Hans Peter Geerdes) den Geist des Raves in seiner unterkomplexeren, kindergartenhaften Form. Auf 15 Tracks wird erneut durchexerziert, was uns H.P. seit Jahren von den großen Bühnen Europas entgegen brüllt: „Techno Is Back“ oder „Rave And Shout“. Dabei kommt – wie im mer schon, auch diesmal wieder – nur Delmenhorst oder Braunlage raus statt Detroit, aber das stört nicht weiter, solange sich der mittlerweile 60-jährige Hüne Baxxter um Himmels willen nicht in neuen, künstlerischen Ansätzen verzettelt.
AmazonApropos verzetteln: Das Cover des Albums, das den Namen OPEN YOUR MIND AND YOUR TROUSERS trägt, zeigt den Unterkörper einer Frau, deren Jeansreißverschluss einladend offen steht. Am Hosenbund baumelt ein AAA-Backstage-Ausweis. Was soll uns das sagen, in Zeiten von „Row Zero“ und After Show-Parties mit gespikten Drinks? Seht es ein, den größten Spaß hat Girl mit Opi? Mit Geld-Opi? Mit einem berühmten Mann, weil er, äh, berühmt ist?
Leute, das hatten wir doch schon besprochen. Oder ist es gar so, dass nicht nur in musikalischer, sondern auch in Wahrnehmungshinsicht alles beim Alten bleiben soll im Hause Scooter? Die Vermutung liegt nahe. Ach, ja:Musik. Alles, wie gehabt. Kirmes-Techno, ein Stück („Berliner Luft“) verwurstet einen Gassenhauer, sodass die gealterte Hörerschaft ihn mitgrölen kann. Bester Reim (nach Genuss von 1 Schnaps): „Kater Blau, Berlin, du geile Sau“.
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