Sebastian Lind :: I Will Follow
Columbia/Sony Music
Singer/Songwriter serviert Melancholie in gut verträglicher Konsistenz.
Gut, Sebastian Lind ruft keine Revolution aus. Er tut bloß das, was Generationen junger Männer vor ihm spätestens seit Erfindung der Minne getan haben: Er singt davon, wie’s ihm so geht. Grundsätzlich, gefühlsmäßig und unter besonderer Berücksichtigung der Kontakte zum anderen Geschlecht. Diesem Thema wurde bekanntlich in der Geschichte der Künste bereits recht breiter Raum eingeräumt und auch dieser 23-jährige Däne gewinnt ihm keine allzu bahnbrechenden Erkenntnisse ab. Auch bei Lind geht es vornehmlich darum, wie es ist, sich zu verlieben und sich wieder zu trennen, wie sich das anfühlt, zu zweit zu sein und doch einsam. Wenn es arg kompliziert wird, empfiehlt er dem Gegenüber mit belegter Stimme, sich vor sich selbst in Acht zu nehmen: „No one’s going to save you from yourself.“ Auch nicht eben neu ist die musikalische Umsetzung, aber Lind ergänzt das klassische Singer/Songwriter-Werkzeug, vor allem also akustisches Gitarrengeklimper, überaus geschickt mit manch schönem Klangeffekt aus dem elektronischen Schatzkästlein. Vor allem aber gelingt es Lind, die unvermeidliche Melancholie mithilfe einiger wirklich berückender Melodien meist vergleichsweise leicht und gut verträglich zu servieren.
Key Tracks: „Never Let Go“, „Woods“
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