Shaban & Käptn Peng :: Die Zähmung der Hydra

Kreismusik/Soulfood

Die Gebrüder Gwisdek beweisen: Intelligenter deutscher Rap ist wider Erwarten möglich.

Aufatmen. Man hatte gar nicht mehr daran zu glauben gewagt. Hatte gewartet, dass die wiedervereinigten Beginner zu alter Größe zurückfinden. Gehofft, dass Dendemann wieder von sich hören lässt. Und nun kommt die Rettung aus vollkommen unerwarteter Richtung: Shaban & Käptn Peng bekennen sich schon mit ihrem pennälerhaften Namen zum verschmähten Studentenrap. Vor allem beschreiten sie mit ihrem Debüt Die Zähmung der Hydra zwar kein Neuland, aber begrünen eine verwüstete Einöde. Die Berliner Brüder Robert und Johannes Gwisdek, Söhne des Schauspielerehepaars Michael Gwisdek und Corinna Harfouch, verschaffen dem HipHop mit ihren handgemacht klingenden Beats nicht nur eine Zukunft als Straßenmusik. Vor allem spielt der als Schauspieler tätige Robert Gwisdek, der sich hinter Käptn Peng verbirgt, so wortgewandt und witzig und voller Lust mit der deutschen Sprache, wie man es viel zu lange nicht mehr gehört hat. Den Kollegen Cro oder Maeckes hat er nicht nur einen ungleich rhythmischeren Flow voraus, sondern auch ein viel breiteres Themenspektrum. Rappen übers Rappen steht beim Käptn nicht im Bordbuch, stattdessen Erkundungen der eigenen Psyche und lyrische Forschungsreisen in die deutsche Semantik. Es ist nicht zu fassen: Intelligenter deutscher Rap ist möglich.

Key Tracks: „Parantatatam“, „Werbistich“