Soft Metals :: Soft Metals
Von Elektro-Pop bis House und Techno: das Debüt eines musikalischen Liebespaares aus Portland
Der erste Track auf dem Debütalbum von Soft Metals wiegt gleichermaßen in Sicherheit wie er in die Irre führt. Bei „Psyching Diving“ handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Aufnahme aus dem in Portland eingerichteten Bedroom des musikalischen und Liebespaars Patricia Hall (Gesang) und Ian Hicks (Keyboards). Dieser chillwavige mit Billig-Drummachine aufgenommene Track will so sehr gut passen zu dem LoFi-Labelsound von Captured Tracks in Brooklyn (The Soft Moon, Hanoi Janes etc.) und legt scheinbar die Richtung fest, in die dieses Album aufzubrechen gedenkt. In Wahrheit ist Soft Metals aber nicht nur einer einzigen musikalischen Richtung verpflichtet, sondern bezieht seine Inspiration aus allen möglichen Vergangenheiten der elektronischen Musik und aus der Gegenwart, die ja bekanntlich auch mehrheitlich ein Patchwork diverser Vergangenheiten ist. „Voices“ ist dann der Track, der einem Retro-Achtziger-Elektro-Pop-Song noch am nächsten kommt mit seinen Sequencerflächen, die an Orchestral Manoeuvres In The Dark erinnern. Spuren von Proto-Techno und -House durchziehen diese Tracks, der tanzbare Post-Punk von New Order trifft auf Italo Disco, die romantisch gemeinten Sphärenklänge des mittleren Jean Michel Jarre auf zeitgenössische Maschinenbeats, Elektro-Rock auf Acid House. Stellte man Ralf Hütter von Kraftwerk vor die Aufgabe, eine musikalische Fantasie über Chillwave zu komponieren, sie würde wahrscheinlich wie „Celestial Call“ klingen.
Key Tracks: „Always“, „Voices“ „The Cold World Melts“, „Pain“
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