Soulsavers :: The Light The Dead See

V2/Coop/Universal

Das englische Produzentenduo veredelt seinen Trip-Rock mit dem Gesang von Dave Gahan.

Martin Gore hat nach Ewigkeiten wieder was mit Vince Clarke gemacht. Das ist einerseits eine Überraschung. Andererseits haben die beiden mit ihrer Zusammenarbeit auch dafür gesorgt, dass alles in der Familie bleibt. Das sieht bei Dave Gahan anders aus. Er hat seine Stimme zum ersten Mal auf längerer Distanz einer Band zur Verfügung gestellt, die bis auf gemeinsame Live-Auftritte bei der letzten Tour nie etwas mit Depeche Mode zu tun hatte. Soulsavers stammen aus dem elektronischen Kosmos, haben mit der Zeit aber immer mehr analoge und Rock-Einflüsse zugelassen und mit verschiedenen Sängern gearbeitet. Das hat dazu geführt, dass sich ihre Alben zerstückelt anhörten. Das ist hier ganz und gar nicht der Fall. Was natürlich an Gahan liegt. Er singt die Stücke nicht einfach, er behandelt sie wie eine Therapiesitzung. „Why don’t you heal me, I am lost here“, beklagt er sich. In „Presence Of God“ nimmt er trotzig Stellung gegen die Religion ein. Sie könne ihn nicht zerbrechen, durchschütteln oder anlocken. Kurz darauf hört sich alles schon wieder versöhnlicher an: „You gave me more than I deserve, you gave me peace.“ Gahan auf der Achterbahn der Gefühle. Und die beiden Soulsavers? Bringen den Vortrag ihres Gastes voll zur Geltung. Der Morricone-Einstieg, die Orgeln und Gospelchöre, die Streicher und Mundharmonika-Parts – das ist mitreißend und eine Wiederholung wert.

Key Tracks: „The Longest Day“, „Just Try“