Spezialfall: Indie-Pop im OP-Saal

Eigentlich müssten diese Mediziner alle modisch korrekt durch die Flure eilen, denn in jeder Folge von GREY’S ANATOMY (ABC Studios/Disney) schallt erlesener Indiepop durch die Krankenzimmer. Music-Supervisor Alexandra Patsavas leistet ganze Arbeit und bietet Newcomer-Acts die Plattform, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren.

Künstler wie Snow Patrol und Ingrid Michaelson profitierten bereits von der Reichweite der ABC-Seric. Allein im zweiten Teil der fünften Staffel gibt es Songs von Au Revoir Simone, Cinematic Orchestra, Ben Lee, Metric, Bon Iver und Emilfana Torrini zu hören. Musik ist also zentraler Bestandteil der Serie, im Original sind die Episoden sogar nach Songs benannt.

Die jungen Mediziner haben jedoch kein leichtes Leben: Im Seattle Grace Hospital kämpfen Meredith Grey, Dr. Sheperd und Co. nicht nur gegen lebensgefährliche Verletzungen, sondern auch gegen allerlei verwirrende Gefühle. Tag für Tag pflegen sie ihre Patienten und die eigenen Neurosen. Zugegeben, die Plots der jeweils 40-minütigen Episoden sind recht pathetisch, doch die witzigen, temporeichen Dialoge und vor allem die Musik bringen dann doch Schwung in den OP-Saal.

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Frontmann das Limit auf, gab von 1978 bis 1981 einige bemerkenswerte Denkanstöße i n Sachen New Wave – das dicke Geld kassierten jedoch andere. 30 Jahre später verströmt der mit Glatzkopf stark an Moby erinnernde Devoto noch immer reichlich Energie, wenn er im pinkfarbenen Sakko zur Reunion im Februar 2009 in die Manchester Academy lädt. Auf dem Programm steht das seinerzeit von der Kritik viel gepriesene Debüt REAL LIFE plus wettere ausgesuchte Goodies. Nahezu in Originalbesetzung mit Barry Adamson, John Doyle und Dave Formula trumpfen Devotos reanimierte Magazine auf. John McGeoch, 2004 leider allzu früh verstorben, wird adäquat durch Apollo-440-Gitarrist Noko ersetzt, der mit Devoto schon lange zusammenarbeitet. Nichts eingebüßt von ihrer ursprünglichen Frische haben dynamische Hymnen wie der Funk-Wave von „The Light Pours Out Of Me“, das mit The Whos „My Generation“ veredelte „Shot By Both Sides“ und das von Franz Kafka inspirierte „A Song From Underneath The Floorboards“. „Permafrost“ nimmt in Zeitlupe sowohl spätere Cure als auch Siouxsie & The Banshees vorweg. Passend gemacht für die Belange von Magazine wird Sly & The Family Stones „Thank You (Fallettinmc Be Mice Elf Agin)“. Die beiliegende CD liefert einen ebenfalls famosen Mitschnitt aus dem Londoner Forum.

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