Sports Team
Deep Down Happy
Island/Universal (VÖ: 5.6.)
Chaos-Indie-Punk zwischen Idles und Kaiser Chiefs.
Ob das jetzt wieder losgeht, dass große Plattenfirmen die Straßenköter einfangen, um sie wachsen zu lassen? Es ist zumindest überraschend, dass das englische Sports Team seine Debütplatte bei einem Major veröffentlicht und dass es von der Klamottenmarke Fred Perry gefeatured wird. Denn hört man die Musik, klingt der Postpunk ziemlich chaotisch und wenig dafür geeignet, Verwertungsketten zu starten.
AmazonAndererseits haben Idles gezeigt, welche Kraft diese Art von Musik in dieser Zeit entfalten und wie massenkompatibel sie sein kann, wenn man der Band die Überzeugung am eigenen Tun anmerkt. Ob das bei Sports Team der Fall ist? Na ja. DEEP DOWN HAPPY ist keine miese Platte, wer Vergleichen nicht abgeneigt ist, darf das Ganze als eine Mischung aus Idles und den Kaiser Chiefs betrachten, die Single „Here’s The Thing“ gibt die Richtung vor.
Hinzukommt, dass die Leute vom Sports Team sehr darauf achten, welche Klamotten sie tragen und ob die Frisuren sitzen, nicht ohne Grund ist die Truppe Fan der New-Romantic-Indiepopper Haircut 100. Ein wenig kalkuliert klingt das Album tatsächlich, es gibt aber auch Songs wie „Camel Crew“, die endlich mal wieder auf überzeugende Art anarchistischen Sturm und Drang mit britischer Pop-Affinität verbinden.