Steffi
The Red Hunter
Candy Mountain (VÖ:24.10.)
Die Berghain-Residentin betreibt mit komplexen Electro-Rhythmen kreative Trauerarbeit.
Virginia und Steffi sind als DJs – die eine aber auch als Sängerin und die andere als Produzentin – dermaßen bekannt, dass in den Clubs dieser Welt tatsächlich die bloße Nennung ihrer Vornamen ausreicht. Die geistige Homebase mögen die Floors des Berghains sein, mittlerweile aber leben die beiden in Portugal. Dort haben sie ein Studio mit angeschlossenem Label eröffnet, das nun mit Steffis viertem Soloalbum THE RED HUNTER eingeweiht wird.
AmazonVirginia ist darauf nicht als Sängerin an Bord und der Ton um einiges düsterer als auf der im Jahr 2019 veröffentlichten Kooperations LP WORK A CHANGE. Verständlich, verarbeitet Steffi darauf den Tod der eigenen Mutter. Die groben Eckkoordinaten sind noch Electro- und Techno-Grooves, doch dominieren auch komplexe Rhythmusgebilde und vielschichtige Texturen das Klangbild.
Ein Hauch von Trauer weht als sphärisch-fragiler Klang durch die mächtigen Kicks dieses Albums, melancholisch-verfangen ist daran aber so gar nichts. Im Gegenteil: Das ist zukunftsweisende, komplexe und dichte Musik von den Randgebieten des Dancefloors.