Stereolab :: Not Music

Duophonic/PIAS/Rough Trade

Pop: More Songs zum Beineschaukeln und Köpfchenwippen. Der Beat der Briten ist heute vor allem eins: hübsch.

In dem Moment, da Stereolab es mit ihrem klassischen Album EMPEROR TOMATO KETCHUP von 1996 auf Platz 51 der „Amazon 100 Greatest Indie Rock Albums Of All Time“ geschafft hatten, war das Werk vollendet. Vermeldet Martin Pike vom Duophonic Label auf der Homepage der Band. Zeit, ein wenig die Beine schaukeln zu lassen und ein paar angenehm unwichtigen Projekten nachzugehen. Als vorerst letztes Dokument der 20-jährigen Stereolab-Geschichte erscheint nun NOT MUSIC, ein 13-Track-Album von fast 60 Minuten Spieldauer, das eben doch auf den Charme der Musik setzt, welcher sich die Briten in den vergangenen Jahren ganz unaufgeregt angenähert haben: der klassische, von Vokalharmonien umspielte, von Trompete, Piano und Streichern feingemachte Britbeat der Goldenen Jahre. Dieser erklingt nun im angenehm unwichtigen Stereolab-Sound, der sich von Burt Bacharach bis hin zum BBC Radiophonic Orchestra so allerhand hübscher Ideen bedient. Wer noch auf der Suche nach ein paar Songs zum Beineschaukeln und Köpfchenwippen für die nächste Sonntagsnachmittags-Teatime ist, liegt mit der Musik der ehemaligen Space-Age-Pop-Recken vollkommen richtig. Es gibt auf NOT MUSIC sogar Momente, in denen Gane, Sadier, O’Hagan & Co. in der Gegenwart angekommen sind: „So Is Cardboard Clouds“ klingt irgendwo hintenrum, als hätten Stereolab ein paar Takte Ruby Suns zu einem kompletten Track hochgeloopt.

www.stereolab.co.uk