Stone Giants

West Coast Love Stories

Nomark (VÖ: 2.7.)

Gar kein Frickler mehr: Ein Electronica-Avantgardist macht José González Konkurrenz.

Amon Tobin ist einer jener Künstler, für die Musikjournalist*innen dereinst das Verb „frickeln” im Review- Sprachschatz etablierten. Seit er in den Neunzigerjahren Versatzstücke verschiedener Genres zu so sperriger wie ambitionierter Electronica verwob, gilt der Brasilianer als Avantgardist. WEST COAST LOVE STORIES, das er unter dem neuen Alias Stone Giants auf seinem Label Nomark veröffentlicht, rüttelt zumindest sachte an diesem Status.

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Poppig klingt es, wie eine Mischung aus José González, dessen Bandprojekt Junip, Panda Bear und glücklicherweise verschmerzbaren Tame-Impala-Anleihen. Drumming bleibt die Ausnahme, (Surf-)Gitarre und Synthesizer setzen Tobins helles Organ bedacht in Szene. Der treibt die Spaltung seiner Künstlerpersönlichkeit ins Schizoide, wenn er sich auf dem eingängigsten Song, dem folkigen „Best Be Sure“, als Figueroa selbst als Featuregast einlädt.

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WEST COAST LOVE STORIES blickt trotz seines Titels, der nach üblichem Verständnis nach so etwas wie sozialen Strukturen verlangt, nach innen. Und ist durch seinen trüben Schleier meist imstande, das Zeitgefühl extrem zu stauchen.

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