Tensnake
Glow
Virgin/Universal (VÖ: 7.03.)
House-Tracks sind boring, der Hamburger ist an Songs interessiert und bittet Nile Rodgers und Jamie Lidell zum Disco-House-R'n’B-Pop-Tanz.
Für Marco Niemerski ist weder cheesy ein Schimpfwort, noch fühlt sich der Hamburger lediglich der Clubmusik verpflichtet. Kein Wunder also, wenn der Gründer des Mirau-Labels Pop als Nonplusultra ansieht, denn seit Jahren vollführt er als Tensnake einen imposanten Balztanz zwischen den Polen. Dafür muss der 38-jährige Produzent und Live-Act keineswegs als deutscher John Talabot fehlverglichen werden, seine Remixe für Lana Del Rey, Little Dragon und Hercules And Love Affair sprechen eine deutliche Sprache.
Mit seinem Debüt GLOW konserviert Tensnake auf 15 Stücken seine Passion für House, Neo-Disco und expressive Vocals, die sich auch gern mal als R’n’B herausputzen. Ob Jamie Lidell als Crooner auf „Feel Of Love“, das balearische House-Tête-à-Tête mit Nile Rodgers „Good Enough To Keep“ oder die Sängerin Fiora auf dem Hit „No Relief“ – gerade die zahlreichen Features zeigen Tensnakes Songorientierung, die nonchalant ein paar Singalongs hervorzaubert. Würde es die wundervolle ME-Formel noch geben, so dürften für Tensnake die Variablen „Studio 54“, Blood Orange, Chicago und selbst Machinedrum nicht fehlen.