The Associates
Sulk (40th Anniversary Deluxe Edition)
BMG/Warner (VÖ: 13.5.)
80s-Art-Pop in Vollendung, ergänzt durch sehr gutes Bonus-Material.
Viele Anhänger des Mikro-Genres Sophisticated Pop halten SULK für ein Meisterwerk der Achtziger, auf einer Ebene mit Talk Talks SPIRIT OF EDEN und STEVE MCQUEEN von Prefab Sprout. Andere wiederum halten die Art-Pop-Kompositionen des Duos und die exaltierten Vocals von Billy Mackenzie für schwer erträglich. Stimmt schon, der Schotte ist dem Kunstgesang eines Klaus Nomi näher als Simon LeBon.
AmazonWie wenig sich das Duo für Regeln interessierte, zeigt das Sequencing von SULK, ihres zweiten Albums: Die Erfolgssingles „Party Fears Two“ und „Club Country“ sind ganz hinten platziert, 1982 ein No-Go, da haben die Hits vorne zu stehen. Dort bietet SULK die schillernde Revueballade „No“, den Gothic-Twist „Bap De La Bap“ und das postpunkige „Nude Spoons“ – grandiose Songs über Obsessionen, Hysterien und (Sehn)-Süchte.
Zum 40. Geburtstag gibt es eine Edition mit allerlei Bonus-Tracks. Darunter Stücke, die Produzent John Leckie aufgenommen hat und die das Duo kompakt-druckvoll zeigen, fast wie New Order. Dazu gibt es Peel-Sessions sowie den Mitschnitt eines Gigs aus Apeldoorn: Die Singles spielen sie nicht, dafür aber den fantastischen Track „A Matter Of Gender“ vom Debüt THE AFFECTIONATE PUNCH. Der zeigt, wie sehr sie inhaltlich und musikalisch ihrer Zeit voraus waren.