The Black Keys
Dropout Boogie
Nonesuch/Warner (VÖ: 13.5.)
Die Bluesrock-Maestros üben sich in dezenter stilistischer Verästelung und Klangarchäologie.
Gerade mal ein Jahr ist es her, dass die Black Keys mit DELTA KREAM (bereits zum zweiten Mal) ein Album veröffentlichten, auf dem sie sich mit großer Lust an der Ahnen-Interpretation durch allerlei sumpfige Schätze des Mississipi Hill Country Blues coverten. Eine wunderbar authentische Form der Klangarchäologie war das, die nun in einem gewissen Kontrast zu ihren eigenen neuen Songs auf DROPOUT BOOGIE steht.
AmazonZwar ist auch hier der Blues(rock) letztlich Zentrum allen Geschehens, und doch sind da diese feinen Verästelungen, mit denen sich Dan Auerbach und Patrick Carney von der reinen Blues-Lehre abheben. So lassen sie einen für Black-Keys-Verhältnisse fast schon opulenten Song wie den Opener „Wild Child“ zwischen mehrstimmigem Backing-Gesang und Streicher-Anmutungen im Refrain auch mal in astreiner Funkyness erstrahlen, oder tauchen in Songs wie „It Ain’t Over“ und „How Long“ mit flehentlichem Schmelz in Auerbachs Stimme in die Tiefen des Soul ein.
Zusammen mit einem famosen neuen Schwung an archetypisch nach vorn stampfenden Bluesrock-Rumplern und -Schunklern ergibt das eine unbedingt bühnentaugliche Platte, die eindrucksvoll klarmacht, dass diese beiden Retro-Spezialisten weiterhin Maßstäbe in Sachen musikalischer Unmittelbarkeit setzen.