The Black Keys
OHIO PLAYERS
Nonesuch/Warner (VÖ: 5.4.)
Die einstigen Bluesrock-Puristen öffnen sich neuen Dimensionen – mit Hilfe von Beck und Noel.
Wenn die Black Keys ihr zwölftes Album nach einer altehrwürdigen schwarzen US-Funk-Band aus den 70er-Jahren benennen, ist das natürlich auch ein Zeichen, dass hier musikalisch etwas in Bewegung geraten ist. Entsprechend spielt auf OHIO PLAYERS zwar einerseits der Sex-Appeal der akzentuierten Funk-Rhythmik eine Rolle – andererseits ist in dieser prall- und prachtvollen Wundertüte so viel mehr enthalten, dass man mit dem Erfassen der ganzen stilistischen Verstrebungen kaum hinterherkommt.
AmazonWie transparent und offen Dan Auerbach und Patrick Carney ihren Sound hier gestalten, zeigt sich schon an ihren Gästen. Sieben Songs mit dem großen Eklektiker Beck als Songwriter oder Instrumentalist, drei Songs mit Noel Gallagher, und dann sind da noch die Memphis-Rap-Ikonen Juicy J und Lil Noid, die den HipHop ins Spiel bringen.
Und so rauscht man in diesen 14 Songs einmal durch die Vielfalt anglo-amerikanischer Musiktraditionen. Von der euphorisierenden Funk-Wuchtbrumme „Beautiful People (Stay High)“, die spürbar Becks Handschrift trägt, zu den Beatles-Vibes in „On The Game“ mit Gallagher als wieder geborenem George Harrison. Vom Soul-Schmachten in „I Forgot To Be Your Lover“ zum nicht nur musikalisch dreckigen Bluesrock-Rumpler „Please Me (Till I’m Satisfied)“. Vom famosen Funk-meets-HipHop-Hybriden „Paper Crown“ zur glorreichen Glam-Rock-Miniatur „Live Till I Die“ und noch weiter in Richtung sinistrer Surfsounds à la Dick Dale („Read Em And Weep“) und zum LSD-induzierten Proto-Psych-Rock von „Fever Tree“. Ein Album wie eine Reise, die man immer wieder von vorn beginnen will.
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