The Derek Trucks Band – Already Free

Derek Tracks bildet mit John Mayer und Doyle Bramhall Hein Dreigestirn von in den USA stark beachteten Gitarristen, Sängern und Songschreibern, die in einer Zeit, in der sich der Rest ihrer Generation musikalisch ganz woanders tummelt, die (Gitarristen-)Tradition des bluesverwurzelten Rock weiterzutragen und fortzuentwickeln versuchen. Trucks ist der Neffe des Allman-Brothers-Drummers Butch Trucks und hatschon als Teenie seine Lehrzeit in derlanglebigen Southernrock-Band begonnen. Im Allman-Kosmos scheinen die Gene allerdings seltsame Sprünge zu machen, denn optisch wie musikalisch ist Trucks eher ein Wiedergänger des legendären Gitarristen Duane Allman (mit dem er nicht verwandt ist) – sein allmaneskes Slidegitarrenspiel prägt auch das Dutzend Songs auf dem sechsten Album seiner eigenen Band. Mit dem Dylan-Standard „Down In The Flood“ beginnt der Reigen von zwölf Songs, die neben dem Blues auch Gospel, Soul und Funk anzapfen und die Derek Trucks Band wie eine behutsam modernisierte Ausgabe der Allmänner wirken lassen. Die Abstecher in afrikanische und orientalische Gefilde, die u.a. den Vorgänger SONGLINKS kennzeichneten, hat sich Derek Trucks diesmal gespart. Auf soliden Grooves kommt das alles sehr organisch, gleichzeitig kraftvoll und entspannt daher, man spürt, dass dies eine Band ist, die sich vor allem auf der Bühne wohlfühlt. Im Studio bleibt viel von ihrem Feuer auf der Strecke. Zusätzliches Manko: Sänger Mike Mattison ist wenig wandlungsfähig, sein Gesangsstil ist hörbar vom gepressten Bluesorgan eines Gregg Allman beeinflusst, erreicht dessen dunkle Kraft und Expressivität aber kaum einmal, da ist es ganz nützlich, dass Kollege Bramhall als Sessiongast zwei Songs seine Stimme leiht und Trucks-Ehefau Susan Tedeschi der Ballade „Back Where I Started“ mit ihrer kehligen Interpretation eine countryeske Note gibt.

VÖ: 20.2.

www.derektrucks.com