The Dodos
Individ
Morr Music/Indigo
Episch breit und easy-going – das neue Album des Indie-Folk-Duos aus San Francisco erkundet den Raum zwischen Gitarren und Drums.
Was so alles passieren kann mit Gitarren und Drums, was zwischen den schrammeligen Noise-Spuren und dem schweren Gepolter erzählt werden darf. Die Dodos haben den Raum um diese Sound-Welten auf bislang fünf Alben mit wechselnder Intensität, aber einer stets vorhandenen Forscherlust erkundet. Die Vorarbeiten zu den Aufnahmen zu INDIVID, die direkt im Anschluss an den Vorgänger CARRIER begannen, standen unter dem Zeichen angenehmer Freiheit: die Dinge einfach mal kommen lassen.
Diese Lässigkeit ist den neun Songs anzuhören, gleichwohl besitzt das Album eine epische Breite, die auch für Dodos-Verhältnisse neue Maßstäbe setzt. Meric Longs Gesänge ziehen nur noch wie eine Erinnerung an den Folk über die Drones im Eröffnungssong „Precipitation“, später auf den Album nehmen die E-Gitarren, oft in Schichten übereinander gelagert, dann auch wieder die Rolle eines klassischen Melodie-Instruments ein. Zwischen diesen beiden Modellen, zwischen Song und freier Form, zwischen Tornado und Ambient entsteht gerade wieder ein neues Dodos-Universum.