The Drums

Abysmal Thoughts

Anti/Epitaph/Indigo

Die Kompromiss-Indie-Band vertont finstere Gedanken mit sonnigem Surf-Twang.

Ein wenig waren sie ja wie Bubble Tea. Plötzlich da, plötzlich überall, plötzlich wieder weg. Wie sehr man sich auch bemühte, man kam im Jahr 2010 ebensowenig an The Drums vorbei wie an Kaltgetränken aus Taiwan. Lichtdurchfluteter Ostküsten-Beach-Pop war ihr Debüt, schöner Kompromiss-Indie für alle The-Smiths-Kids, die gern mal an der frischen Luft spielen. Auf den Hype folgte ein egales Zweitwerk, darauf ein überraschend gutes drittes Album. Nun soll Sänger Jonny Pierce eine besonders schlimme Trennung hinter sich haben und hegt, so verrät der Titel seiner neuen Platte, ABYSMAL THOUGHTS – entsetzliche Gedanken also.

Doch auch wenn Pierce das Klangsetting für Sequenzen vom Strand in die New-Wave-Disco verlegt, durchdringt das Album immer noch keine echte Dunkelheit, sondern die Melancholie eines blasierten Romantikers. Und die vertont Pierce – wie im von Streichern überzuckerten „Blood Under My Belt“ – besonders gut, wenn er sich traut, mehr Pop als Indie zu sein. Oder den in der Zunft verbreiteten, ewig zackigen Rhythmus entschleunigt. Schließlich hat man den Dengel-Rock nach Schema F längst so satt wie Bubble Tea.

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