The Drums :: Portamento
Moshi Moshi/Cooperative/Universal
Indie-Pop, den seine Entstehungsgeschichte in puncto Spannung weit überragt.
Für ihre Nerven, nach 2010 gleich wieder ins Studio zu gehen, ist diese Band unbedingt zu bewundern. Nach einem Jahr, in dem die Drums anfangs als die Strokes für eine neues Jahrzehnt ausgerufen wurden, nach ausverkauften und enthusiastisch besprochenen Konzerten zur Jahresmitte dann ihr Debütalbum überraschend floppte und im Herbst auch noch Gitarrist Adam Kessler ausstieg. Bei den Aufnahmen zu ihrer zweiten Platte stritt die Band dann so heftig über ihre musikalische Ausrichtung, dass sie fast daran kaputtging. Portamento müsste nach all dem wie First Impressions Of Earth von den Strokes klingen: uneins, verkrampft, lustlos. Aber, um beim Vergleich mit den New Yorkern zu bleiben, Portamento verhält sich zu seinem Vorgänger wie Room On Fire zu Is This It: Es klingt genauso. Genauso schwungvoll, charmant und unschuldig. Wieder gibt es statt Gitarrenakkorden nur gezupfte Noten, wieder sind da diese Cure-Bassläufe, wieder ist der Hall der Lieblingseffekt der Drums. Der bekannte Soundgarten also, in dem sich in dieser Saison auch neues Gewächs wie der kühle Synthiesong „Searching For Heaven“ findet. Aber heute verweilt man in diesem Garten nicht länger als nötig. Denn die Hits, die Schlingpflanzen, die einen nicht mehr loslassen, die fehlen.
Key Tracks: „Money“, „I Need A Doctor“
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