The Orb
Moonbuilding 2703 AD
Kompakt
Die Rückkehr der Ambient-Dub-Pioniere zum Kompakt-Label: Psychedelia, Field Recordings, trippy Sounds.
Eine der spektakuläreren Neuerfindungen der jüngeren Popgeschichte gelang The Orb, als sie Anfang des vergangenen Jahrzehnts begannen, Tracks auf dem Kölner Kompakt-Label zu veröffentlichen und sich damit dem damals hochgradig populären Minimal-Techno annäherten. Diese Entwicklung war wahrscheinlich eher dem Kompakt-Künstler Thomas Fehlmann zuzuschreiben als seinem Partner Alex Patterson, dem Gründer und einzigen beständigen Mitglied des trippy Ambient-Dub-Projekts. Nach exakt zehn Jahren veröffentlichen Patterson und Fehlmann ihr zweites Album auf Kompakt, nachdem The Orb in den vergangenen Jahren mit Kooperationspartnern wie Lee „Scratch“ Perry und Pink-Floyd-Gitarrist David Gilmour gearbeitet hatten. MOONBUILDING 2703 AD beginnt mit dem 14-minütigen „God’s Mirrorball“, das das Beste aus den verschiedenen Welten von The Orb vereint. Psychedelische Synthie-Texturen, Ambient-Schlieren, Field Recordings, Delays. „Lunar Caves“ mit unter zehn Minuten, das kürzeste Stück des Albums, betritt klassisches trippy The-Orb-Territorium. Und der Titeltrack entwickelt aufgrund verschiedener gegenläufiger Rhythmen einen eigenwilligen Groove. The Orb bleiben auch nach 27 Jahren noch ein musikalisches Wunder, das eine Nische gefunden hat zwischen elektronischer Nostalgie und einer Zeitgenossenschaft jenseits der aktuellen Coolness-Codes.