The Stewardesses :: Pussy Empire hebt ab
Ein Hamburger Allgirl-Projekt covert sich durch die deutsche Pop-Geschichte.
Man könnte viel analysieren. Dekonstruieren. Dialektisieren. Schließlich sind The Stewardesses ein Projekt von Chantal De Freitas und Catharina Boutari, mit dem die beiden Hamburgerinnen den zehnten Geburtstag von Pussy Empire feiern, ihres Labels mit feministischem Anspruch. Dazu haben sie die Label-Kolleginnen Birgit Fischer und Katriana eingeladen sowie die Wiener Wahlberlinerin Illute. Sie haben sich fesche Flugbegleiterinnen-Mützchen aufgesetzt und sich Songs aus der deutschen Popvergangenheit ausgesucht: Chartsstürmer wie „Vom selben Stern“ von Ich + Ich und Dauerbrenner wie „Weißes Papier“ von Element Of Crime, Melancholisches wie Grönemeyers „Mensch“ und Derbes von Rammstein gleich zwei Mal. Aus diesen Songs arbeiten die Stewardesses mit spartanischen Mitteln, die oft nur aus Akustikgitarre und Klavier bestehen, überraschende Aspekte heraus: Boutaris Version von „Durch den Monsun“ beweist, dass der Tokio-Hotel-Hit ohne Bill Kaulitz‘ umkippende Stimme gar kein so schlechter Song ist. Kurz: Ein gelungener Aussichtsflug über die deutsche Popgeschichte. Aber die gendertheoretische Analyse verschieben wir besser bis nach der Landung.
Key Tracks: „Mensch“, „Türlich, Türlich“,
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