The Ting Tings :: Sounds From Nowheresville
Zwischen Lo-Fi, Elektronik, HipHop, 60s-Twang und Punk-Rock: Ting-Tings-Pop ist Pop in einem äußerst körperlichen Sinn.
Monate verbrachten Katie White und Jules de Martino im Jahr 2010 im Keller eines ehemaligen Jazzclubs in Berlin-Friedrichshain, um den Nachfolger ihres Debütalbums We Started Nothing aufzunehmen. „Kunst“ hätte das Album heißen sollen. Bei der Wahl des Aufnahmeortes spielte die Inspirationskraft des international anerkannten Sehnsuchtsortes Berlin eine Rolle, die Technoszene, die Freiheit, die immer noch spürbare Aufbruchsstimmung, die Pop- und Kunstszenen. Der immer wieder verschobene Veröffentlichungstermin von „Kunst“ wurde in den vergangenen eineinhalb Jahren zu einem Running Gag der jüngeren Popgeschichte – „Kunst“ als das Chinese Democracy der Ting Tings. Als das Album fast fertig war, haben The Ting Tings festgestellt, dass „wir alles falsch gemacht haben“, gingen nach Spanien und nahmen ein komplett neues Album auf: Sounds From Nowheresville. Unter dem Strich stand auch die Erkenntnis, dass eine 400 000-Einwohner-Stadt in Südost-Spanien inspirierender sein kann als die vermeintliche Hauptstadt der Welt. Die gedachte Leadsingle des Albums, „Hands“ ist hier nicht drauf, die echte Leadsingle, „Hang It Up“, kann es mit den Ting-Tings-Hits „That’s Not My Name“ und „Great DJ“ aufnehmen. „One By One“ und „Give It Back“ stehen als potenzielle Nachfolgesingles bereit. Was The Tings Tings zum Feindbild der regressiven Indie-Szene macht: Ihr Pop ist Pop in einem äußerst körperlichen Sinn, ein reflektiertes „Ja“ zum Leben, das nicht jede Einzelheit hinterfragen muss. Sounds From Nowheresville mit Lo-Fi, Semi-Elektronik, Spurenelementen von HipHop, 60s-Twang und Punk ist das richtige Album zur richtigen Zeit.
Key Tracks: „Hang It Up“, „Hit Me Down Sonny“, „Soul Killing“
Story S. 28
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