The Wharves
At Bay
Gringo Records/Cargo
Geschmackvoller, unaufgeregter Psych-Pop. Warnung: könnte für manche zu arg drollig sein.
Die Trogons waren eine ziemlich gute Londoner Psych-Garage-Band, die bis 2012 diverse Kassetten, 7-Inches und Flexi-Singles veröffentlichte, der aber schließlich die Luft ausging. Ex-Trogons-Sängerin Gemma Fleet ist jetzt Frontfrau der Wharves, und Ex-Trogons-Produzent Rory Attwell (u. a. Veronica Falls, The Vaccines, Yuck) ist Produzent des ersten Wharves-Albums.
AT BAY klingt ein bisschen wie früher die Trogons auch, enthält außerdem aber ähnlich ätherische Folk-Elemente wie die, die auf der aktuellen Platte von Warpaint stärker hervorstachen („Keep On“) und erinnert außerdem ein bisschen an den Lo-Fi-Doo-Wop der Vivian Girls („Stir“). Die Overdub-freie Produktion und die mühelosen Gesangsharmonien geben dem Sound der Wharves etwas aus der Zeit Gefallenes, aber auch eine Drolligkeit, die nicht jedermanns Sache sein wird.
In positivem Sinne auffällig ist das zappelige, in rockistischen Kreisen gerne mit „jazzig“ beschriebene Schlagzeugspiel von Marion Andrau, die mit „Ode À Jimmy“ einen in ihrer französischen Muttersprache gesungenen, verschrobenen Walzer beisteuert. Ein Album haben die Trogons zu den Zeiten ihres Bestehens nie veröffentlicht – mit AT BAY ist The Wharves schon mal ein ganz passables gelungen.