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Alles oder nichts, fragen Death Grips auf ihrem dritten Album mit einem brachialen Mix aus Grime und Industrial. Und das für 0,00 E.
Chronistenpflicht: Ja, das sind die mit dem Penis auf dem Cover. Das sind aber auch die, die sich Anfang Oktober mit Epic Records angelegt haben. Endlich ist mal wieder was los. Weil das Label den Nachfolger zum ebenfalls 2012 veröffentlichten The Money Store noch nicht in die Läden stellen wollte, das Album aber bereits fertig war, schickten Death Grips den digitalen Mittelfinger in Richtung ihres Majorlabels und stellten No Love Deep Web kostenlos ins Netz. Zwischendurch nahm Epic die Bandwebsite vom Netz, der Ausgang bleibt ungewiss. Nutznießer sind wir. Den paranoiden Weltuntergangs-One-Linern von MC Ride kann man sich kaum entziehen. No Love Deep Web beschwört die Endzeit geradezu herauf. In „World Of Dogs“ heißt es: „It’s all suicide. I’m dying. Die with me. Blow out the lights“. „No Love“ sind vielleicht die einzigen fünf Minuten des Albums, die man im Radio spielen kann, wenn sich zu den scheppernden Drums ein Rap gesellt, der mit Flow und Melodie gesegnet ist. Ansonsten: Beats, die keine Gefangenen machen, beackern die verdorrten Felder harter Grime, Industrial, HipHop und Elektro. Und über allem das atemlose Gebelle von Frontmann MC Ride. Die Platte erweckt den Eindruck, es ginge um alles oder nichts. Die genau genommen gemeinen Punktabzüge gibt es, weil die Messlatte für Death Grips wegen The Money Store so hoch hängt.
Key Tracks: „World Of Dogs“, „No Love“
Christopher Hunold
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