Tolouse Low Trax :: Jeidem Fall
Karaoke Kalk/Indigo
Immer mit der Ruhe. Kreidler-Mitglied Detlef Weinrich und die zweite Runde seines entschlackten Kraut-Technos.
Um es vorwegzunehmen: Die Rezension endet mit einer sehr bärtigen Phrase. Es ist ja nicht so, als würde die Düsseldorfer Band Kreidler an irgendeiner Form von Unterbeschäftigung leiden. Tank vom vergangenen Jahr war das zehnte Album der Band seit Gründung 1994, und trotzdem zieht es die Mitglieder immer wieder zu ihren Soloprojekten hin. Detlef Weinrich, der neben seiner Bandtätigkeit auch mal eben den Club „Salon des Amateurs“ in Düsseldorf betreibt, gelang es schon einmal, vor zwei Jahren nämlich, den Kreidler-Sound in die Richtung reduzierten Technos zu lotsen. Auf seinem zweiten Solo-Album wird noch einmal die Sense angesetzt. Verkopfte Bügelmusik, at it’s best, mögen manche ausrufen. Jeder Rhythmus des Albums wäre aber viel zu schade für eine unmotivierte Hintergrundbeschallung. Dafür brauchte es auch nicht mehr als ein MPC und ein paar Synthesizer. Schon der Titeltrack ist ein frühes, im Minimalformat durchkomponiertes Highlight, das das Tanzen (ein zum Glück dehnbarer Begriff) nicht als Gegner ansieht. Überhaupt ist die Platte voller hypnotisierender Momente und gerader Rhythmen, die zwar simpel erzeugt wurden, aber sehr eingängige Grooves produzieren. Weniger ist manchmal eben doch mehr. Sie wurden vor dieser Phrase am Anfang der Besprechung gewarnt.
Key Tracks: „Barka“, „Jeidem Fall“, „Conpearl Walker“
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