Tomas Barfod
Love Me
Secretly Canadian/Cargo
After-Dark-Pop: Zweites, songzentriertes Album des WhoMadeWho-Manns.
Dieser Solo-Ausflug kommt unerwartet schnell, wenn man bedenkt, dass WhoMadeWho erst vor wenigen Monaten DREAMS veröffentlicht haben. Noch überraschender ist die Label-Konstellation. Barfod konnte den Nachfolger von SALTON SEA beim renommierten amerikanischen Indie-Label Secretly Canadian unterbringen, für das auch Here We Go Magic aufnehmen.
Luke Temple, Sänger dieser Band, eröffnet dann auch diesen Reigen mit emotionalem Gesang aus der Radiohead-Ecke. Schon weiß man, dass Barfod nicht das für ihn Übliche macht. In seinen Produktionen klang bisher eine elektronische Sozialisation durch. Seine Instrumente und Computer benutzt er auch hier, aber der Däne will die Ergebnisse seiner Bemühungen wie genreunabhängige Songs mit Erinnerungswert erscheinen lassen. „Meet me after dark“, bittet seine Stammsängerin Nina Kinert. Darum geht es auch: Um Musik, die nach Einsetzen der Dunkelheit ihre Wirkung entfaltet und zum Träumen animiert.
Mit Kinert funktioniert das am besten. Nichts gegen den Bandkollegen Jeppe Kjellberg, Winston Yellen von Night Beds oder Sleep Party People, die ebenfalls gastieren. Wenn diese Frau vors Mikro tritt und mit dieser vereinnahmenden Stimme „Busy Baby“ oder „Aftermath“ veredelt, schlägt das Herz höher.