Trees Speak

Ohms

Soul Jazz/Indigo (VÖ: 6.3.)

Krautrock und darüber hinaus: eine Band aus Tucson, Arizona, spielt sich aus den Unschuldsjahren von Kraftwerk & Co. In Free-Jazz- und Dark-Ambient-Sphären.

Wenn Julian Cope eines Tages einen zweiten „Krautrocksampler“ mit Bands aus diesem Jahrtausend veröffentlichen sollte, dann werden Trees Speak an Bord sein, darauf würde ich meine Vinyl-Pressung von Kraftwerks RADIO-AKTIVITÄT (1975) wetten. Der Albumtitel OHMS zitiert Hütter-Schneiders „Ohm Sweet Ohm“, die 17 Tracks der Band aus Tucson, Arizona, ziehen aber einen viel weiteren Bogen um das, was nach dem Evangelium nach Cope heute mehrheitlich als Krautrock verstanden wird.

Amazon

Es sind vor allem die frühen Aufnahmen aus dem Düsseldorfer Kling-Klang-Studio, an die Daniel Martin Diaz hier mit einer Mischpoke aus Mellotronisten, Synthesizerspielern und Analog-Experten anschließt, beizeiten fällt das esoterisch aus, dann wieder zupackend motorisch. Es geht gewissermaßen um die Unschuldsjahre der Krauts, das Spektrum reicht auf der anderen Seite aber bis hin zu Psych-Rock, Free Jazz (das Saxofon in „Sleep Crime“) und Dark-Ambient-Stücken, wie es sie in den 1970ern noch gar nicht so richtig gab.

Was die Platte dann sehr viel interessanter macht als eine reine Krautrock-Denkmalschau für Fans von Can, Neu, Faust und Cluster. Es könnte sich um Live-Aufnahmen handeln, die Diaz dann teilweise auf Sound-Vignetten-Format heruntereditiert hat (für Krautrock-Verhältnisse ist das alles sehr kompakt, das längste Stück kommt auf viereinhalb Minuten), aber darauf würde ich jetzt keine Wette abschließen wollen.

OHMS im Stream hören:

Spotify Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.